Pilz Exkursion im Emscherbruch am 15. Oktober 2017
Erfreulich großen Zuspruch fand die letzte diesjährige Exkursion des Gelsenkirchener NABU-Stadtverbands. Fast 20 Interessierte – NABU-Mitglieder wie Gäste – versammelten sich am Sonntag, dem 15. Oktober, bei sommerlichem Sonnenschein und Temperaturen bis zu 25 °C auf dem Wanderparkplatz an der Münsterstraße, um unter sach- und fachkundiger Leitung von Bernhard Demel – seines Zeichens Ökologe, Naturpädagoge und Pilz-Sachverständiger – einen zweieinhalbstündigen Waldspaziergang zu unternehmen.
Doch immer wieder geriet
der Wanderfluss ins Stocken – Schuld daran hatten die Pilze! Beiderseits des
Weges entsprossen sie in hellen Scharen dem laubbedeckten Waldboden oder
überwucherten zahlreiche lebende wie abgestorbene Baumstämme, Äste und Wurzeln.
Bernhard wurde nicht müde, die entdeckten Arten vorzustellen – insgesamt waren
es wohl mehr, als die Gruppe Teilnehmer zählte: Halimasch, Herbstlorchel, Süßlicher
Milchling, Rettichhelmling, Brauner Filzröhrling, Knopfstieliger Rübling,
Judasohr, Violetter Lacktrichterling, Perlpilz, Kahler Krempling,
Austernseitling, Ockertäubling, Purpurschwarzer Täubling, Papageientäubling,
Lachsporling, diverse Trameten, Weichritterling, Risspilz, Goldröhrling ..., um
nur einige zu nennen.



Doch die Ausführungen des
Exkursionsleiters beschränkten sich nicht auf die Bestimmung der einzelnen
Spezies, sondern Bernhard erzählte den aufmerksam lauschenden Pilzfreunden auch
eine Menge aus dem interessanten Leben dieser Organismen, berichtete etwa über
Symbiosen zwischen verschiedenen Pilz- und Pflanzenarten (Mycorrhiza), erklärte
Begriffe wie Myzel (das ist die Gesamtheit der fadenförmigen, im Untergrund
verborgenen Zellen der Pilze), schilderte die Folgen des Genusses von
Pilzarten, die man lieber nicht genießen sollte, oder zeigte anhand von lebendigen
Beispielen, warum Pilze nichts für Vegetarier sind, finden sich in ihrem
Inneren doch gar nicht so selten diverse tierische Untermieter, Fadenwürmer
beispielsweise oder Zecken ...



Alles in allem – darüber
waren sich die Beteiligten einig – war unsere mykologische Exkursion eine runde
Sache, die es verdient, im nächsten Jahr wieder stattzufinden.
Exkursion Rheinelbe-Halde am 13. August 2017
Auf unserem Weg rund um die Halde Rheinelbe und hinauf
zur Himmelstreppe begegneten uns verschiedene „Einwanderer“ unter den Pflanzen,
die nicht zu den einheimischen Arten zählen, sich hier aber sehr gut behaupten
können und sich stark ausbreiten, so etwa das Schmalblättrige Greiskraut und
das Jacobs-Greiskraut, die Nachtkerze, der Japanische Staudenknöterich, die Späte
Traubenkirsche oder der sehr auffällig violett blühende Schmetterlingsflieder.



Immer wieder boten sich Gelegenheiten, um anzuhalten
und auf die vielen verschiedenen Pflanzen aufmerksam zu machen. Die Teilnehmer
konnten in Bestimmungsbüchern nachschlagen, welches Gewächs sie gerade vor sich
hatten, oder von Christina Lübberdink und Bernhard Demel Wissenswertes erfahren
über Holunder, Weißdorn, Sanddorn, Hopfen oder den Echten Dost, der zwischen
den Fingern zerrieben nach Oregano riecht.

Etliche
Libellen kreuzten unseren Weg, darunter Große Königslibelle und Blaugrüne
Mosaikjungfer, Großer Blaupfeil, Blutrote Heidelibelle und Große Pechlibelle.
In den Gewässern am Fuß und oben auf der Halde wimmelte es von Kaulquappen der
Kreuzkröte, einige Teichmolche gingen uns ebenfalls in den Kescher.



In
den Gabionen (Steinmauern) am östlichen Hang der Halde ließen sich kleine und
große Mauereidechsen beobachten, und in den Steinschüttungen am Fuß der
Himmelstreppe entdeckten wir Erd-, Kreuz- und Geburtshelferkröten, von der
zuletzt genannten Art sogar ein Eier tragendes Männchen.
Über drei Stunden dauerte unsere Exkursion, was aber nicht überrascht, denn es gab einfach viel zu sehen. Mancher Teilnehmer war erstaunt darüber, welche botanische und zoologische Artenvielfalt Rheinelbe zu bieten hat. Alle waren sich einig: Eine solche Wanderung soll es im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder geben!
Christina Lübberdink und
Rainer Stawikowski
Fotos:
C. Lübberdink, I. & R. Stawikowski
Exkursion ins Gildehauser Venn am 9. Juli 2017
Das Wetter meinte es gut mit uns, der Gelsenkirchener
NABU-Truppe, die sich – wie schon im letzten Jahr – unter orts- und
fachkundiger Begleitung durch Ernst-Wilhelm Krekeler (Münster) zu einer
naturkundlichen Tagesexkursion in das NSG Gildehauser Venn bei Bad Bentheim aufgemacht
hatte.
Allerlei Tierisches und Pflanzliches gab es zu entdecken
und zu fotografieren. Gleich zu Beginn der Wanderung begrüßten uns etliche
Sandbienen, die – dicht mit Pollen bepackt – von ihren Sammelflügen zu ihren
Erdlöchern heimkehrten. Gleich nebenan ließ sich ein Dünensandlaufkäfer nieder
und geduldig aus nächster Nähe betrachten.
Zahlreiche Schmetterlinge waren unterwegs, darunter
die leuchtend violett-blau gefärbten Argus-Bläulinge.
Die Sonne schien sommerlich, sodass wir auch
verschiedene Klein- und Großlibellen beobachteten, unter anderen
Becher-Azurjungfer, Weidenjungfer, Große Pechlibelle, Späte Adonislibelle,
Schwarze Heidelibelle, Kleine Moosjungfer, Großer Blaupfeil und Große
Königslibelle.
Hier und da flüchteten hüpfend junge Moor- und
Wasserfrösche durch die Ufervegetation der Moor-Weiher in Richtung Wasser.
Reptilien ließen sich leider nicht blicken, gern hätte der eine oder andere
Teilnehmer eine Waldeidechse oder eine Kreuzotter zu Gesicht bekommen.
Vielleicht beim nächsten Mal ...?
Unsere botanischen Wünsche indes wurden ausnahmslos
erfüllt. Eines der Hauptziele unserer Exkursion waren die großen, in dieser
Jahreszeit prächtig gelb blühenden Bestände der Moorährenlilie. Zu unserer
Freude fanden wir außerdem zahlreiche Exemplare des Lungen-Enzians, ebenfalls
in voller Blüte. Außerdem begegneten wir wieder der Besen- und Glockenheide, dem
Sumpf-Johanniskraut sowie natürlich den „fleischfressenden“ Pflanzen: Mittlerem
wie Rundblättrigem Sonnentau und der aus Nordamerika eingeschleppten
Schlauchpflanze.
Bei Kaffee und Kuchen oder einem wohl verdienten Weizenbier in einem gemütlichen Garten-Café am Dreiländersee fand die Exkursion einen angemessenen und fröhlichen Ausklang.




Ringelnatter Exkursion im Emscherbruch am 22.07.2017
Auch in diesem Jahr fand die von
der Gelsenkirchener NABU-Stadtgruppe veranstaltete Ringelnatter-Exkursion großen
Zuspruch. NABU-Mitglied Rainer Stawikowski begleitete über 30 Naturfreunde
beiderlei Geschlechts und (fast) aller Altersgruppen – darunter erfreulich
viele wissbegierige Kinder – auf einem rund zweistündigen Spaziergang durch den
Emscherbruch. Das Wetter an diesem Juli-Samstag meinte es gut mit ihnen:
strahlender Sonnenschein, sommerliche Temperaturen und Windstille – ideale
Voraussetzungen, um Schlangen zu begegnen.
Aber erst einmal lernten die
Teilnehmer eine Menge über Natrix natrix. In Wort und Bild stellte Rainer die
nicht nur harmlose, sondern auch nützliche Schlange ausführlich vor, erzählte
Wissenswertes und Spannendes über Bestandsentwicklung und Gefährdung, über
Lebensräume und Lebensweise des sympathischen Kriechtiers.


Kurz vor dem Ende des Rundgangs wurde die
Geduld der Reptilien-Forscher dann belohnt: Gar nicht weit vom Weg fand Rainer
im Gelände zwei junge Ringelnattern, ein einjähriges Exemplar und ein schon
etwas längeres Männchen, ein gelungener Abschluss der Exkursion!
Nachdem alle ihre Erinnerungsfotos gemacht
und insbesondere die Kinder die beiden Nattern auch einmal in die Hand genommen
hatten, entließ man Tiere wieder in die Freiheit. Lebhaft züngelnd schlängelten
sie sich ins Gestrüpp.
Stunde der Wintervögel
Am 08.01.2017 lud der Nabu Gelsenkirchen ins Naturfreundehaus zur "Stunde der Wintervögel". Ausgerüstet mit Ferngläsern und Spektiv wurden eine Stunde lang die höchste Anzahl der Vögel einer Art im Garten des Naturfreundehauses ermittelt. Leider war die Beteiligung an dieser Veranstaltung geringer als im letzten Jahr.
Das Ergebnis der Zählung ist in diesem Jahr so ausgefallen:
6 Ringeltauben
6 Amseln
3 Kohlmeisen
1 Elster
2 Rotkehlchen
2 Eichelhäher
1 Blaumeise
6 Buchfinken
2 Rabenkrähen
1 Wacholderdrossel
1 Heckenbraunelle
Eine Zusammenfassung gab es in der WAZ vom 18.01.2017.