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Bericht und Bilder von Rainer Stawikowski
Bericht und Bilder von Rainer Stawikowski
Die Südliche Mosaikjungfer (Aeshna affinis) stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und tritt in NRW seit Mitte der 1990er-Jahre häufiger auf. Der erste Nachweis für Gelsenkirchen – ein einzelnes, schon älteres Männchen im Emscherbruch (EB) – stammt aus dem August 2011. Im Juli 2013 wurden drei oder vier Männchen im EB gesichtet. Der nächste Auftritt wurde fünf Jahre später dokumentiert: Vom 3. bis zum 18. August 2018 hielten sich mindestens sechs Männchen im EB auf, wenigstens ein weiteres flog im NSG am Mechtenberg (MB). Alle diese Beobachtungen erfolgten zu Zeiten hochsommerlicher Witterung, also bei viel Sonne und hohen Temperaturen.
So auch in diesem Jahr: Erstmals am 18. Juli waren zwei Männchen im EB unterwegs, am 4. August war es sogar ein gutes Dutzend! An diesem heißen, sonnigen Sonntag zeigten sich auch zwei Weibchen: Ein Tandem flog in wenigen Metern Höhe über der Vegetation, ein weiteres Paar war mit der Eiablage beschäftigt. Die Südliche Mosaikjungfer legt ihre Eier in den Boden trocken gefallener Gewässer. Darin überwintern sie, und im nächsten Frühjahr, wenn das Habitat wieder nass ist, schlüpfen die Larven, deren Entwicklung nur wenige Monate dauert. Anfang Juni können die ersten Imagines (Vollinsekten, Einzahl = Imago) auftauchen.
Infolge der warmen Sommer sind in den letzten Jahren im EB und am MB ideale Fortpflanzungshabitate für die Art entstanden; es ist anzunehmen, dass sie sich bereits 2018 hier fortgepflanzt hat, die jetzt fliegenden Tiere also das Licht der Welt in Gelsenkirchen erblickt haben, zumal sich eine am späten Abend des 2. Juni am Mechtenberg beim Schlupf fotografierte Libelle nachträglich ziemlich sicher als Weibchen von A. affinis identifizieren ließ.
Noch eine Besonderheit: Das hier abgebildete Weibchen gehört der seltenen männchen-farbenen (androchromen) Form an, es ist ähnlich blau gefärbt wie die Männchen. Die übergroße Mehrheit der weiblichen Tiere zeichnet sich durch ein gelbgrünes Kleid aus.
Haldenspaziergang an einem Abend im März
Bericht und Bilder von Rainer Stawikowski
Erfreulich wenige Menschen
sind auf der Halde Rheinelbe unterwegs, ein paar Spaziergänger,
mit oder ohne Hund, einzelne Radfahrer. Sie genießen die –
auch jetzt, nach Einbruch der Dunkelheit – angenehmen
Frühlingstemperaturen, sehnen sich wohl auch nach etwas Ablenkung
von den Sorgen, die uns alle zurzeit umtreiben. Manche sind neugierig,
möchten gern wissen, was meine Frau und ich da im Licht unserer
Taschenlampen an und in den Tümpeln beobachten.
In erster Linie
Erdkröten, sie sind in diesen Tagen zahlreich unterwegs,
überwiegend Männchen, aber auch etliche Paare. Laichen werden
sie in den Gewässern am Fuß der Himmelstreppe allerdings
nicht, dazu fehlen die notwendigen Strukturen, beispielsweise
Wasserpflanzen.
Die ersten Kreuzkröten
sind auch schon da, ziemlich früh in diesem Jahr. Bleibt es warm,
wird es nicht mehr lange dauern, und die lauten, schnarrenden Balzrufe
der Männchen werden weithin zu hören sein.
Wer sich ganz still
verhält und aufmerksam lauscht, wird aus den Abflussrinnen entlang
der Wege leise, helle Töne wahrnehmen, die wie Glöckchen
klingen. Das sind die Rufe der Geburtshelferkröte, auch ihre
Fortpflanzungszeit steht kurz bevor.
Leuchtet man ins flache
Uferwasser der Haldentümpel, lassen sich viele ziemlich
große Kaulquappen erkennen. Diese Larven der
Geburtshelferkröte haben ihre Umwandlung zum fertigen Froschlurch
im vergangenen Herbst nicht mehr geschafft und im feuchten Element
überwintert. Im Mai, spätestens im Juni, werden sie an Land
gehen.
Ein Teichmolch-Männchen kreuzt unseren Weg, offensichtlich auf dem Marsch zum Wasser. Seine Laichzeit hat bereits begonnen.
Ja, es ist richtig viel los an einem milden Frühlingsabend auf Rheinelbe!
Die Südliche Mosaikjungfer in Gelsenkirchen
Bericht und Bilder von Rainer Stawikowski
Die Südliche Mosaikjungfer (Aeshna affinis) stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und tritt in NRW seit Mitte der 1990er-Jahre häufiger auf. Der erste Nachweis für Gelsenkirchen – ein einzelnes, schon älteres Männchen im Emscherbruch (EB) – stammt aus dem August 2011. Im Juli 2013 wurden drei oder vier Männchen im EB gesichtet. Der nächste Auftritt wurde fünf Jahre später dokumentiert: Vom 3. bis zum 18. August 2018 hielten sich mindestens sechs Männchen im EB auf, wenigstens ein weiteres flog im NSG am Mechtenberg (MB). Alle diese Beobachtungen erfolgten zu Zeiten hochsommerlicher Witterung, also bei viel Sonne und hohen Temperaturen.
So auch in diesem Jahr: Erstmals am 18. Juli waren zwei Männchen im EB unterwegs, am 4. August war es sogar ein gutes Dutzend! An diesem heißen, sonnigen Sonntag zeigten sich auch zwei Weibchen: Ein Tandem flog in wenigen Metern Höhe über der Vegetation, ein weiteres Paar war mit der Eiablage beschäftigt. Die Südliche Mosaikjungfer legt ihre Eier in den Boden trocken gefallener Gewässer. Darin überwintern sie, und im nächsten Frühjahr, wenn das Habitat wieder nass ist, schlüpfen die Larven, deren Entwicklung nur wenige Monate dauert. Anfang Juni können die ersten Imagines (Vollinsekten, Einzahl = Imago) auftauchen.
Infolge der warmen Sommer sind in den letzten Jahren im EB und am MB ideale Fortpflanzungshabitate für die Art entstanden; es ist anzunehmen, dass sie sich bereits 2018 hier fortgepflanzt hat, die jetzt fliegenden Tiere also das Licht der Welt in Gelsenkirchen erblickt haben, zumal sich eine am späten Abend des 2. Juni am Mechtenberg beim Schlupf fotografierte Libelle nachträglich ziemlich sicher als Weibchen von A. affinis identifizieren ließ.
Noch eine Besonderheit: Das hier abgebildete Weibchen gehört der seltenen männchen-farbenen (androchromen) Form an, es ist ähnlich blau gefärbt wie die Männchen. Die übergroße Mehrheit der weiblichen Tiere zeichnet sich durch ein gelbgrünes Kleid aus.
Ausgetrockneter Tümpel im Emscherbruch, Fortpflanzungshabitat der Südlichen Mosaikjungfer |
Männchen von Aeshna
affinis im Flug |
Ruhendes schon älteres Männchen der Südlichen Mosaikjungfer |
Paar von Aeshna affinis
bei der Eiablage, das Weibchen gehört der seltenen androchromen Farbform an |
Bei dieser schlüpfenden
Libelle handelt es sich offenbar um ein Weibchen von Aeshna affinis |